Mittwoch, 18. September 2013

Hoffnungsschimmer

Ich war heute in Saarbrücken auf einer Fortbildungsveranstaltung zum Thema "Mutter-Kind-Behandlung in der Psychiatrie" mit Frau Dr. Christiane Hornstein. Nur durch einen Zufall habe ich überhaupt davon erfahren. Diesbezüglich mal einen lieben Gruß an Frau Parino von der Hebammenschule Saarbrücken. Auch dass Frau Hornstein diesen Vortrag hält, war eine sehr angenehme Überraschung. Für alle, die Frau Dr. Hornstein nicht kennen: Frau Hornstein ist die Top-Expertin im Bereich peripartale Krisen. Leiterin der Mutter-Kind-Einheit in Wiesloch. Sie hat zahlreiche Bücher geschrieben und auch sehr interessante Studien durchgeführt. Also kurzum, sobald man sich mit dieser Thematik beschäftigt, kommt man zwangläufig auf Frau Hornstein, die übrigens einen sehr interessanten, aufgelockerten und aufschlussreichen Vortrag hielt.
Aber das wirklich Schöne und Positive aus diesem Tag ist die Tatsache, dass in der SHG-Klinik Sonnenberg ab 01.10.2013 drei Zimmer für eine Mutter-Kind Behandlung eingerichtet werden. Nach der Fertigstellung des Neubaus kommen noch einmal drei Zimmer dazu.
Ich freue mich sehr darüber, denn bisher sah es hier sehr schlecht aus. Frauen, die mich angerufen haben und dringend in eine stationäre Behandlung mussten, musste ich nach Heidelberg oder Wiesloch schicken.
Das war sehr beschämend!
Natürlich wird sich die Situation nicht grundlegend ändern, denn es sieht immer noch katastrophal aus. Zur Zeit bin ich dabei, wieder eine Flyeraktion zu starten, das heißt, dass wir mal wieder Flyer und Plakate an Ärzte, Hebammen, Kliniken, Therapeuten etc. verschicken. Ich habe "leider" immer noch den wahrscheinlich naiven Traum, dass es doch irgendwann möglich ist, ein Netzwerk zu starten und zu betreiben, so wie es in Frankfurt, Aschaffenburg, Heidelberg etc. funktioniert. Diese Menschen dort leisten Pionierarbeit und das sollten wir nutzen und aus unserem "Entwicklungsland" ein fortschrittliches zu Hause für alle Mamas mit postpartalen Krisen machen.

Und das lass ich nun mal so stehen.
Liebe Grüße in die Welt und ein lieber Dankesgruß nach Wiesloch. :-)

Ein kleiner Nachtrag doch noch:
Es werden sicherlich keine weiteren Reaktionen auf unsere Flyeraktion erfolgen, na sagen wir mal so, es würde mich schon sehr wundern. Es ist doch wie immer: im persönlichen Gespräch wird auf die dringende Einrichtung eines Netzwerkes beharrt, aber wenn es dann wirklich dazu kommen soll, passiert nichts. Das ärgert mich. Warum? Weil es doch irgendwie verlogen ist. Oder?
Also macht jeder für sich weiter mit dem Ergebnis, dass die Frauen, die wirklich schnell und dringend Hilfe brauchen, allein gelassen werden.

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