Dienstag, 30. April 2013

heutiger Gruß

Vielleicht schaffe ich es ja, in lockerer Regelmäßigkeit, Menschen an dieser Stelle zu grüßen. Menschen, die mich bewegt haben oder einfach nur inspiriert.
Aus diesem Grund geht mein heutiger Gruß an all die Träumer und Spinner, die Visionäre und Erfinder, an alle Menschen, die an ihren Träumen und Ideen festhalten und uns damit eine bessere Welt schaffen. Danke, denn ohne euch, wären wir nicht!
Hallo zusammen,

jetzt trau ich mich auch mal in die Blogger-Abteilung. Und warum? Naja, der Gründe gibt es viele.

Ich bin in meiner Freizeit sehr oft als Beraterin und Ansprechpartnerin einer Selbsthilfegruppe für Postpartale Depressionen unterwegs.
Postpartale Depressionen? Was ist denn das? Postpartale Depressionen (auch PPD) treten bei ca. 15-20 % der "jungen" Mamas auf. Mamas, die ihre Babys lieben und rundum glücklich und fürsorglich versorgen möchten, schaffen es aus den unterschiedlichsten Gründen nicht. Die sind nicht assozial oder müssen sich nur mal "zusammenreißen", die sind einfach nur krank und brauchen ganz dringend Hilfe. Hilfe, die auffängt und behutsam unterstützt, die Entspannungs- und Erholungsmöglichkeiten schafft und die Mama begleitet. Oft ist ein erster Anfang geschaffen, wenn endlich mal Verständnis gezeigt wird. Diese Frauen leiden nicht nur unter der Krankheit selbst, sie leiden noch viel mehr unter der Tabuisierung, die diese Erkrankung erfährt. Denn eine junge Mutter hat doch glücklich zu sein, schließlich hält sie ihr Kind im Arm. Von allen Seiten wird es erwartet und diese knallharte Erwartungshaltung wird unvermittelt an sie heran getragen. Aber auch das größte und gewollte, sehnlichst gewünschte Gück kann eine riesige Belastung sein, die Verantwortung kann einen eindrücken. Und ich weiß, wovon ich rede.
Ich will jetzt hier an dieser Stelle gar nicht die einzelnen Krankheitsbilder, Symptome, Ursachen und Hilfsmöglichkeiten aufzeigen, dafür gibt es wirklich bessere Seiten (z.B. www.schatten-und-licht.de). Die Tipps und Infos dort, die Beraterinnen selbst, sind wirklich großartig.

Dieser Blog soll die Entwicklung, das Entstehen eines Netzwerkes für betroffenen Mamas hier im Saarland und angrenzenden Rheinland-Pfalz widergeben.  Denn die Lage hier ist katasttrophal. Immer wieder höre ich von Seiten der Fachleute, dass ein Netzwerk her muss und von Seiten der Frauen, dass sie vielfältige Unterstützung brauchen und gar nicht wissen, wohin.
Ich möchte, nein ich muss, ein Netzwerk aufbauen. Eins, dass die Frauen auffängt, das aber auch für Fachleute da ist und indem sich ausgetauscht wird. Erkrankte Frauen sollen nicht in den Gelben Seiten nach Therapeuten oder Ärzten etc. suchen müssen, sie sollten schon von Anfang an wissen, dass es auch psychische Probleme in der Schwangerschaft und nach der Geburt geben kann, dass eben nicht alles super toll und rosarot ist. Und darüber zu reden, sollte das normalste von der Welt sein.
Doch echt, jetzt mal ehrlich, Frauen unterhalten sich nach der Geburt über jedes noch so intime Detail, alles wird ganz genau und haarklein berichtet, aber ob man psychisch mit der veränderten Situation klar kommt, wird totgeschwiegen. Und das ist so unnötig. Weit aus mehr Frauen, als man immer glaubt, leiden bzw. sind an Depressionen nach der Geburt erkrankt. Es ist einfach immer wieder erschreckend, auch für mich, wie oft das im Laufe von Gesprächen rauskommt.
Ich fühle mit den Frauen mit und kann verstehen, sie sich fühlen und aus diesem Grund ist es auch so immens wichtig, diesen Leidensweg zu verkürzen, Hilfen anzubieten und das Tabu zu brechen.

Babys zu haben ist toll, keine Frage. Darum sollten wir den Frauen es auch ermöglichen, dieses tolle Gefühl spüren zu können!