Donnerstag, 14. November 2013

Saarbrücker Sonnenberg Mutter-Kind-Station

 
Ich hatte heute die Gelegenheit, die neue Mutter-Kind-Station auf dem Saarbrücker Sonnenberg zu besuchen und ein sehr wohltuendes Gespräch mit der Psychologin Anne Immich zu führen.  Die Station umfasst 3 Zimmer, in dem Mamas mit ihren Babys aufgenommen werden können. Es werden Babymassage, Krabbelgruppe aber auch Gruppengespräche und Sport angeboten. Die Zimmer sind hell und freundlich eingerichtet. Und jedes Zimmer hat einen atemberaubenden Blick über das Tal. Ist ja auch kein Wunder, denn die Klinik liegt auf dem Sonnenberg in Saarbrücken. ;-) Es gibt ein Fernsehzimmer, ein Frühstücksraum, in dem die Mamas gemeinsam frühstücken können, aber auch ihr Essen mit auf´s Zimmer mitnehmen können.  Denn die Babys haben ihren eigenen Rhythmus und darauf gilt als acht zu geben, was auch berücksichtigt wird.  Es gibt aber auch die Möglichkeit, mit dem Bus in die Stadt zu fahren, um z.B. Besorgungen zu erledigen.
Eine Videoanlage wird noch installiert. Und wenn es gut läuft, dann kann ich eventuell in dieser Station auch eine Selbsthilfegruppe anbieten. Das zuständige Personal ist sehr nett und freundlich.
Ich muss sagen, dass es mich sehr freut und auch aufbaut (ich gebs zu, manchmal verläßt mich der Mut und die Kraft) wenn andere Fachleute meine Intension erkennen und mich unterstützen, obwohl es gar nicht um mich geht. Es geht um die Sache! Es geht um die Frauen, die Hilfe brauchen. Mehr nicht! Vielleicht war das heute der Anfang, der die letzten drei Jahre nicht umsonst erscheinen ließ. Vielleicht bringt es uns alle, die in dieser Sache kämpfen endlich weiter, aber auch zusammen. Das würde ich mir wünschen.
Ach so, wenn Kontakt zur SHG-Klinik gewünscht ist, hier die Telefon-Nr.: 0681/889-8828 oder www.mutter-kind@sb.shg-kliniken.de
 
Anderes Thema, leider weniger erfreulich:
Seit unserer Flyeraktion sind ca. 5 Wochen vergangen. Resonanz? (Was ist das denn?) 2 Nachfragen bzw. Rückmeldungen, wobei eine Frauenarztpraxis bereit ist, sich in einen zu gründenden Netzwerk zu engagieren. Was soll ich noch dazu sagen, ich bin enttäuscht, ganz klar. 
 
Ich denke, so lange es Menschen gibt (auch wenn es nicht viele sind), die mit mir zusammen an dieser Front kämpfen, dann kann doch vielleicht noch irgendetwas bewegt werden. Und so lange mein Glaube daran noch vorhanden ist, solange werde ich weitermachen. :-) 

Mittwoch, 18. September 2013

Hoffnungsschimmer

Ich war heute in Saarbrücken auf einer Fortbildungsveranstaltung zum Thema "Mutter-Kind-Behandlung in der Psychiatrie" mit Frau Dr. Christiane Hornstein. Nur durch einen Zufall habe ich überhaupt davon erfahren. Diesbezüglich mal einen lieben Gruß an Frau Parino von der Hebammenschule Saarbrücken. Auch dass Frau Hornstein diesen Vortrag hält, war eine sehr angenehme Überraschung. Für alle, die Frau Dr. Hornstein nicht kennen: Frau Hornstein ist die Top-Expertin im Bereich peripartale Krisen. Leiterin der Mutter-Kind-Einheit in Wiesloch. Sie hat zahlreiche Bücher geschrieben und auch sehr interessante Studien durchgeführt. Also kurzum, sobald man sich mit dieser Thematik beschäftigt, kommt man zwangläufig auf Frau Hornstein, die übrigens einen sehr interessanten, aufgelockerten und aufschlussreichen Vortrag hielt.
Aber das wirklich Schöne und Positive aus diesem Tag ist die Tatsache, dass in der SHG-Klinik Sonnenberg ab 01.10.2013 drei Zimmer für eine Mutter-Kind Behandlung eingerichtet werden. Nach der Fertigstellung des Neubaus kommen noch einmal drei Zimmer dazu.
Ich freue mich sehr darüber, denn bisher sah es hier sehr schlecht aus. Frauen, die mich angerufen haben und dringend in eine stationäre Behandlung mussten, musste ich nach Heidelberg oder Wiesloch schicken.
Das war sehr beschämend!
Natürlich wird sich die Situation nicht grundlegend ändern, denn es sieht immer noch katastrophal aus. Zur Zeit bin ich dabei, wieder eine Flyeraktion zu starten, das heißt, dass wir mal wieder Flyer und Plakate an Ärzte, Hebammen, Kliniken, Therapeuten etc. verschicken. Ich habe "leider" immer noch den wahrscheinlich naiven Traum, dass es doch irgendwann möglich ist, ein Netzwerk zu starten und zu betreiben, so wie es in Frankfurt, Aschaffenburg, Heidelberg etc. funktioniert. Diese Menschen dort leisten Pionierarbeit und das sollten wir nutzen und aus unserem "Entwicklungsland" ein fortschrittliches zu Hause für alle Mamas mit postpartalen Krisen machen.

Und das lass ich nun mal so stehen.
Liebe Grüße in die Welt und ein lieber Dankesgruß nach Wiesloch. :-)

Ein kleiner Nachtrag doch noch:
Es werden sicherlich keine weiteren Reaktionen auf unsere Flyeraktion erfolgen, na sagen wir mal so, es würde mich schon sehr wundern. Es ist doch wie immer: im persönlichen Gespräch wird auf die dringende Einrichtung eines Netzwerkes beharrt, aber wenn es dann wirklich dazu kommen soll, passiert nichts. Das ärgert mich. Warum? Weil es doch irgendwie verlogen ist. Oder?
Also macht jeder für sich weiter mit dem Ergebnis, dass die Frauen, die wirklich schnell und dringend Hilfe brauchen, allein gelassen werden.

Sonntag, 1. September 2013

So siehts aus


So siehts aus.

Lange nichts mehr von mir gehört, aber es gibt mich noch. Der Sommer ist um und es hat sich nicht wirklich viel getan. Die Arbeit mit und in der Selbsthilfegruppe stagniert. Ich weiß nicht warum? Liegt es an mir oder an der Zeit? Bin ich zu früh? Falscher Ort, falsche Zeit? Ich weiß es nicht. Nein, wirklich nicht.

Wir stehen da und wissen nicht wahrlich, wie es mit der SHG weitergehen soll. Von einem zu gründenden Netzwerk brauch ich wohl gar nicht mehr sprechen.

Ich war auf einem Meeting, welches das Ziel hatte, die Arbeit der Selbsthilfegruppen hier im Landkreis zu stärken. Aber es geht vielmehr darum, sie erst einmal ins Bewusstsein der Menschen hier zu bringen. Wir wollen so fortschrittlich sein, aber diesbezüglich hinken wir hier mehr als hinterher. Schöne Ideen, ansprechende Maßnahmen helfen nicht weiter, wenn dies von anderer Seite torpediert wird. Aber ich will das nicht ausführen…

Also, sitzen wir in diesem Sitzungssaal im Landratsamt und überlegen, wie wir Flyer, Aktionen etc. planen können. Halloooooo? Gemeinsamer Flyer? Ok. Damit kann ich mich anfreunden. Aktionen? Hatte ich letztes Jahr und das wurde nicht wirklich unterstützt. Aber nun auf einmal schon? Hab ich da was verpasst? Ich weiß es nicht. Ich komm damit nicht klar.

Naja, jedenfalls werden wir diese Geschichte mal mitmachen, kann ja nicht schaden. Aber große Erwartungen habe ich nicht. Leider. Ist wohl doch das Ergebnis meiner Erfahrungen der letzten Jahre, Monate.

Wir werden jetzt eine – vielleicht die letzte – größere Flyeraktion starten. Das heißt ganz einfach, dass wir durch das Verschicken von Flyern an Ärzte, Hebammen, Kliniken etc. das Bewußtsein für unsere Arbeit stärken wollen. Wir möchten wieder wahrgenommen werden. Was dabei rauskommen soll? Naja, vielleicht etwas mehr Interesse an unserer Arbeit und vielleicht auch ein paar neue Mitglieder für unsere Selbsthilfegruppe. Aber auch diesbezüglich halten sich meine Erwartungen in Grenzen. An die Errichtung eines Netzwerkes mag ich gar nicht mehr denken. Es scheint zwecklos.

Wir werden jetzt auch noch auf zwei Messen in Losheim vertreten sein. Einmal die Gesundheitsmesse am 14. Und 15. September. Und zum zweiten die Familienmesse am 06.10.2013.

Der letzte Auftritt bei der Baby-Messe in Trier brachte leider nicht die gewünschten Ergebnisse. Klar, es wurde über eine Zusammenarbeit auch in Form von Vorträgen etc. gesprochen. Aber ein wirklicher Kontakt kam nicht zustande. Leider. Echt, ich frage mich dann wieder, liegt es an mir? Das kann es doch nicht sein. Und ich grübele, ob all dieses Geplänkel nur Schau ist.  ???

Die Konsequenz allen Handelns: Ich werde sehen müssen, wie die Resonanz auf diese und andere Aktionen ist. Denn wenn sich, sage ich mal bis Mitte nächsten Jahres nichts an der Situation ändert, werde ich die Arbeit mit der SHG einstellen müssen, denn es ist schwierig die Existenz einer Selbsthilfegruppe zu erklären, wenn dieses Angebot nicht angenommen wird.  Warum auch immer.

Also bis dann. Babett

 

Samstag, 15. Juni 2013

Ebbe und Frust

Die Ebbe, die sich hier abzeichnet, ist wohl überall vorhanden. Die Selbsthilfegruppe läuft gar nicht mehr, auf FB geht auch nichts mehr. Ich weiß nicht, ob meine gesteckten Ziele nicht doch zu hoch angesetzt waren. Ich kann das alles nicht allein machen. Aber von den vermeintlichen Unterstützern kommt nichts, keine Rückmeldung, kein Entgegenkommen. Das frustriert so sehr, dass ich nicht weiß, ob ich diese beiden Gruppen überhaupt noch weiter betreiben soll. Helfen soll doch Spaß machen und keinen Frust bereiten. Mir aber gehts derzeit mit beiden Anliegen nicht gut.
Und ich weiß auch nicht, was ich noch tun soll. Mir fehlt irgendwo auch die Kraft. Bin ja auch nur ein Mensch.

Mal schauen, ich lass es erst mal so weiterlaufen und nach den Sommerferien werde ich entscheiden, was ich machen werde. :°(

Liebe Grüße trotzdem.

Donnerstag, 23. Mai 2013

keine Einbahnstraße

Nachtrag zum gestrigen Post:

Das Anregen eines Netzwerkes, die Gründung oder einfach nur der Versuch, etwas zu bewegen und zu erreichen, ist keine Einbahnstraße.
Ich allein kann kein Netzwerk gründen. Es muss erst mal bei anderen Beteiligten die Erkenntnis reifen, dass ein Netzwerk auch Sinn macht und nützlich für alle Beteiligten sein kann. Gegenseitiges profitieren im Sinne der Unterstützung für die erkrankten Frauen kann doch nicht wirklich so schlimm sein.
Ich weiß einfach nicht, bin ich zu naiv, dass ich über das Konkurrenzdenken schon hinaus bin udn eine Zusammenarbeit für sinnvoller erachte?

Oder - mal ganz provokativ gefragt - ist der Mittelpunkt Europas dieser nur geografisch?

Mittwoch, 22. Mai 2013

Sauer

Ich bin echt sauer.
Ich weiß nicht, liegt es an mir, oder woran? Gestern war wieder Gruppentreffen. Meine zwei Mitstreiterinnen, die immer kommen, haben kurz vorher abgesagt. ok. das ist nicht schlimm. Aber die anderen drei (!) die sich angemeldet hatten, sind gar nicht erst erschienen. Keine Absage, keine Rückmeldung nicht. Bis jetzt nicht.
Es ist ja nicht so, dass ich sonst nichts zu tun habe. Ich nehme mir die Zeit, um dieses Angebot aufrecht zu erhalten. Ich organisiere die Abendbetreuung für die Kinder, ich muss den Raum bezahlen, ich fahre dorthin und warte. Ich nehme mir frei und dann wird das nicht im Geringsten respektiert.
Nicht, dass man mich jetzt falsch versteht. Ich mach das wirklich gern. Ich nehme mir die Zeit, weil ich es will. Das ist auch gar nicht das Problem. Ich sehe es einfach als eine Form von gegenseitigem Respekt an, dass man sich meldet, wenn man eben nicht kommen kann. Herrgott, das dürfte nun wohl doch kein Problem sein.

Aber im Großen und Ganzen scheint es die letzte Zeit irgendwie zu haken. Ich weiß nicht wieso. Ich war auf der Babymesse und hab mit Anrufen und Seitenaufrufen der Homepage sowie Mails gerechnet, denn das Interesse war schon da. Es war nichts. Flaute.
Also entweder geht es den Frauen hier wirklich allen gut, oder ich mach was verkehrt. Nur ich weiß nicht was. Ersetzt das Internet das persönliche Gespräch. Kann das Internet, ein Chat o.ä. ein gutes Gespräch unter 4 Augen wirklich ersetzen.  Ich bin mir das nicht sicher. Aber es paßt wohl zur derzeitigen Mentalität. Schnell und unpersönlich. Keine Verpflichtungen, keine Hingabe, lieber noch ein bißchen belanglosen Blödsinn auf FB gepostet.  Super.

Ich werd mal schauen, wie es dieses Jahr weitergeht. Wenn sich da gar nichts tut, werd ich wohl die Gruppe zu machen müssen.  Mal schauen!

Gute Nacht!

Montag, 13. Mai 2013

AK Selbsthilfe

Es tut sich was!
Na endlich, tut sich was.
Heute wurde in Merzig der Arbeitskreis Selbsthilfe gegründet. Ein AK, der sich um die Belange udn Probleme der Selbsthilfegruppen und -organisationen kümmert.
Ganz wichtig ist dabei, erst einmal festzuhalten, welche SHGs es überhaupt gibt und die sollten sich dann auch mal untereinander vernetzen. Schönes Stichwort. Ich bin ja auch im Netzwerk Frühe Hilfen. Dort läuft die Netzwerkarbeit leider gar nicht. Ich hoffe inständig, dass das hier besser sein wird. Es kommt ja auch immer auf die Leute und deren Motivation an.
Ich denke, wir können ne Menge voneinander profitieren. Und ich freu mich drauf.
Und vielleicht, aber nur vielleicht, schaffen wir es dann auch mal, dass die örtliche Presse hier mal einen Artikel über uns schreibt. Etwas, was sie zum ersten (und wahrscheinlich) letzten Aktionstag der Selbsthilfegruppe PPD nicht getan hat. Ein Ereignis, das hätte groß werden können, wenn andere mitgezogen hätten. Schade, aber das ist ja auch Geschichte.

Mein heutiger Gruß geht aus diesem Grund an eine ganz liebe und aufopferungsvolle Frau, die uns inspiriert und begeistert. Frau Otto von der KISS!

Sonntag, 5. Mai 2013

Tag der Hebammen

Heute ist Tag der Hebammen und aus diesem Grund geht mein heutiger Gruß natürlich an alle Hebammen dieser Welt.
Denn mal ehrlich, was wären wir ohne die Hebammen. Wo würden wir stehen? Wer würde uns denn in Vorbereitungskursen alles über die Geburt erzählen, uns über die Schwierigkeiten aber auch Freuden des Mutter-werdens aufklären, wer würde uns die Ängste und Panik nehmen, uns bei der Geburt begleiten und auch noch Stunden danach besorgt an unserer Seite stehen.
Die Hebammen. Ja, die tun sowas und wir brauchen sie. Ärzte nehmen sich nicht die Zeit. Bei denen würde doch sicher aus jeder Geburt einen Kaiserschnitt.
Ich bin froh, dass es ganz tolle Hebammen gibt, die sich einsetzen und fürsorgend ihre Frauen betreuen, auch über die Wochenbettzeit hinaus. Ich bin froh, dass es diese Frauen gibt, die ihren Beruf als Berufung ansehen und danach leben. Bei diesen Hebammen sind wir in den besten Händen und wir sollten alles tun, damit wir weiter so wundervolle Hebammen an unserer Seite haben!
Ich danke euch, Ute, Rebecca, Julia, Miriam.

Sonnenschein und fehlende Motivation, grrrr

Hallo zusammen,

ja, heute ist wirklich das schönste Wetter. Ich genieß die Sonnenstrahlen, hab ein paar Lehrhefte meines Psychologielehrganges durchgearbeitet und bin nun groggy. Seit Monaten ziehe ich mich dafür, diese Hefte zu bearbeiten, aber nun habe ich es endlich mal gemacht. Und es wurde auch Zeit.
Aber da liegt im Prinzip so bißchen mein derzeitiges Problem. Ich krieg den A.. einfach nicht hoch. Ich sollte schon längst mal Flyer an die Uniklinik geschickt haben. Die haben nämlich nun doch ne Mutter-Kind-Station (oder auch nicht, so recht weiß das keiner) aber keine Selbsthilfegruppe daran angeschlossen. Das wäre nicht nur eine prima Ergänzung zum dortigen Angebot, es wäre für mich auch eine neue Möglichkeit, Richtung Netzwerk weiter zu kommen. 
Am besten, so glaub ich, mach ich mir erst mal einen Plan oder ein Konzept o.Ä. Damit ich überhaupt weiß, was ich will, wen ich erreichen will und wie ich das ganze anstellen will.
Es wird schwierig werden, das ist mir klar, aber ich will es versuchen.

Versuch macht klug. So heißt es doch.

Ach noch was, wer meine Post kommentieren möchte oder muss oder will, darf, kann, soll das gerne tun. Ich freu mich auf jeden Fall auf Rückmeldung. :-))

Liebe Grüße und genießt das Wetter, auch wenn bei euch Regenwolken vorüberziehen. Sie ziehen weiter. Ganz sicher.

Samstag, 4. Mai 2013

Die zehn Gebote eines Neugeborenen an seine Eltern

Hallo,

folgende Zeilen habe ich neulich gelesen und ich fand sie so toll, dass ich sie hier unbedingt reinsetzen möchte. Diese paar Punkte sagen eigentlich alles, alles was wichtig ist.


Zehn Gebote von einem Neugeborenen an seine Eltern


Liebe Eltern,
ich komme zu euch als kleines, unfertiges Wesen von eigener Art und Persönlichkeit. Ich gehöre euch nur für eine kurze Zeit, habt Freude an mir.

1. Nehmt Euch die Zeit herauszufinden, wer ich bin, inwieweit ich mich von euch unterscheide und was ich euch geben kann.

2. Bitte füttert mich, wenn ich hungrig bin. Ich habe nie Hunger gelitten in Mutters Leib und Uhren und Zeit bedeuten mir wenig.

3. Bitte haltet und liebkost mich, küßt, berührt und streichelt mich und singt mir was vor. In Mutters Leib wurde ich festgehalten und ich war nie allein.

4. Bitte seid nicht enttäuscht, wenn ich nicht das perfekte Baby bin, das ihr erwartet habt und seid auch nicht von euch selbst enttäuscht, wenn ihr nicht die perfekten Eltern seid.

5. Bitte erwartet von mir, eurem neugeborenen Baby, nicht zu viel und erwartet auch von euch Eltern nicht zu viel. Gebt uns jedem sechs Wochen als Geburtstagsgeschenk: sechs Wochen für mich, um zu wachsen, mich zu entwickeln, um reifer, gefestigter und berechenbarer zu werden und sechs Wochen für euch, um auszuruhen und zu entspannen und Mutters Körper zu ermöglichen, sich wieder zu erholen.

6. Bitte vergebt mir, wenn ich viel schreie. Ertragt es mit mir und in dieser kurzen Zeit, während ich reifer werde, werde ich immer weniger Zeit mit Schreien verbringen und mehr Zeit, mich in die Familie einzufügen.

7. Bitte beobachtet mich genau. Ich kann euch all die Dinge zu verstehen geben, die mich beruhigen, trösten und erfreuen. Ich bin kein Tyrann, der euch das Leben schwer machen will, aber die einzige Möglichkeit euch mitzuteilen, daß ich nicht glücklich bin, ist durch mein Schreien.

8. Bitte denkt daran, daß ich widerstandsfähig bin und auch viele natürliche Fehler, die ihr machen werdet, aushalten kann. Solange ihr diese Fehler aus Liebe begeht, könnt ihr mich nicht zerstören.

9. Bitte geht gut mit euch selbst um. Esst ausgewogen, ruht und bewegt euch, sodass wenn wir zusammen sind, ihr Gesundheit und Kraft habt, auf mich Acht zugeben.

10. Bitte gebt Acht auf eure Beziehung zueinander, denn welchen Wert haben Familienbande, wenn es keine Familie gibt, die zusammengehört?

Auch wenn ich euer Leben durcheinander gebracht habe, so beachtet bitte, daß schon bald alles wieder normal verlaufen wird.

Danke
Euer Euch liebendes Kind
 
Das laß ich jetzt mal so stehen. :-)

Donnerstag, 2. Mai 2013

Vorbereitungskurse

Da bin ich wieder.
Heute war ich in zwei Vorbereitungskursen in zwei Hebammenpraxen. Normalerweise mach ich das ja so nciht mehr, weil ich im zweiten Kurs nicht mehr weiß, was ich schon erzählt hab und was nicht. ;-)  Ja, die Konzentration läßt dann auch einfach nach.
Aber heute war es richtig gut.
Ich war in Bous bei Julia und Miriam, Praxis Wunderbar gebor(g)en und bei Ute im Krümelchen in Weiskirchen. Diese Hebammen sind engagiert und interessieren sich wirklich für ihre Frauen. Die sehen sie nicht als Verdienstquelle, sondern sehen ihren Job als Berufung. Nach einigen schlechten Erfahrungen mit Hebammen, bin ich froh, dass es solche auch noch gibt.
Ich muss wirklich sagen, dass ich jedesmal erstaunt bin, wie viel die Frauen in den Kursen über psyhischen Krisen in der Schwangerschaft aber vor allem im Wochenbett wissen wollen. Manchmal fragen die mich regelrecht aus. Aber das ist nicht schlimm. Ich mach das gern und ich hab Spaß dabei. Ich meine, wenn ich die Frauen damit erreichen kann, dass sie über PPD, Baby-Blues und Angst- und Panikattacken Bescheid wissen, dann ist es doch mehr als hilfreich. Die vermeintliche Leidenszeit verkürzt sich und sie haben viel eher wieder Spaß und Freude an ihrem Baby. Viele meinen ja wirklich, dass alle und ja, speziell die Mütter, doch überaus glücklich und happy durch die Welt laufen müssten. Aber dem ist eben nicht immer so. Ich finde das toll, wenn es den Frauen gut geht, wenn sie alles super geregelt kriegen und keine Probleme bekommen. Aber es muss ja auch erlaubt sein, darüber zu sprechen, wenn dem eben nicht so ist. Es darf doch keine Schande sein, sich Hilfe zu holen!!!! Wir müssen es uns selbst erlauben, über unser seelisches Befinden zu sprechen. Denn wenn es um körperliche Dinge geht, tun wir es ja auch. Und ganz ehrlich, grad nach einer Geburt lassen die Frauen nicht das kleinste Detail aus. Nur über die Psyche spricht keiner. Wir müssen ja alle glücklich sein. Die Werbung, die Medien machen es ja vor.
Alles Bullshit!!!!! Diese Auffassung wird ungefragt übernommen. Als würden wir alles glauben, was uns die Werbung sagt!
Nee, nee, das Leben der Frauen verändert sich grundlegend, das muss man sich bewußt machen und wenn man das mal wirklich verstanden hat, ist es auch logisch, dass manche Frauen nicht so einfach damit klar kommen, trotz intensiver Vorbereitung.

So, ich will meinen heutigen Gruß verständlicherweise an Miriam, Julia, Rebecca und Ute richten. Hebammen, die das Menschliche noch sehen! Danke, dass es euch gibt und danke, dass wir zusammenarbeiten. Ich bin stolz darauf.

Dienstag, 30. April 2013

heutiger Gruß

Vielleicht schaffe ich es ja, in lockerer Regelmäßigkeit, Menschen an dieser Stelle zu grüßen. Menschen, die mich bewegt haben oder einfach nur inspiriert.
Aus diesem Grund geht mein heutiger Gruß an all die Träumer und Spinner, die Visionäre und Erfinder, an alle Menschen, die an ihren Träumen und Ideen festhalten und uns damit eine bessere Welt schaffen. Danke, denn ohne euch, wären wir nicht!
Hallo zusammen,

jetzt trau ich mich auch mal in die Blogger-Abteilung. Und warum? Naja, der Gründe gibt es viele.

Ich bin in meiner Freizeit sehr oft als Beraterin und Ansprechpartnerin einer Selbsthilfegruppe für Postpartale Depressionen unterwegs.
Postpartale Depressionen? Was ist denn das? Postpartale Depressionen (auch PPD) treten bei ca. 15-20 % der "jungen" Mamas auf. Mamas, die ihre Babys lieben und rundum glücklich und fürsorglich versorgen möchten, schaffen es aus den unterschiedlichsten Gründen nicht. Die sind nicht assozial oder müssen sich nur mal "zusammenreißen", die sind einfach nur krank und brauchen ganz dringend Hilfe. Hilfe, die auffängt und behutsam unterstützt, die Entspannungs- und Erholungsmöglichkeiten schafft und die Mama begleitet. Oft ist ein erster Anfang geschaffen, wenn endlich mal Verständnis gezeigt wird. Diese Frauen leiden nicht nur unter der Krankheit selbst, sie leiden noch viel mehr unter der Tabuisierung, die diese Erkrankung erfährt. Denn eine junge Mutter hat doch glücklich zu sein, schließlich hält sie ihr Kind im Arm. Von allen Seiten wird es erwartet und diese knallharte Erwartungshaltung wird unvermittelt an sie heran getragen. Aber auch das größte und gewollte, sehnlichst gewünschte Gück kann eine riesige Belastung sein, die Verantwortung kann einen eindrücken. Und ich weiß, wovon ich rede.
Ich will jetzt hier an dieser Stelle gar nicht die einzelnen Krankheitsbilder, Symptome, Ursachen und Hilfsmöglichkeiten aufzeigen, dafür gibt es wirklich bessere Seiten (z.B. www.schatten-und-licht.de). Die Tipps und Infos dort, die Beraterinnen selbst, sind wirklich großartig.

Dieser Blog soll die Entwicklung, das Entstehen eines Netzwerkes für betroffenen Mamas hier im Saarland und angrenzenden Rheinland-Pfalz widergeben.  Denn die Lage hier ist katasttrophal. Immer wieder höre ich von Seiten der Fachleute, dass ein Netzwerk her muss und von Seiten der Frauen, dass sie vielfältige Unterstützung brauchen und gar nicht wissen, wohin.
Ich möchte, nein ich muss, ein Netzwerk aufbauen. Eins, dass die Frauen auffängt, das aber auch für Fachleute da ist und indem sich ausgetauscht wird. Erkrankte Frauen sollen nicht in den Gelben Seiten nach Therapeuten oder Ärzten etc. suchen müssen, sie sollten schon von Anfang an wissen, dass es auch psychische Probleme in der Schwangerschaft und nach der Geburt geben kann, dass eben nicht alles super toll und rosarot ist. Und darüber zu reden, sollte das normalste von der Welt sein.
Doch echt, jetzt mal ehrlich, Frauen unterhalten sich nach der Geburt über jedes noch so intime Detail, alles wird ganz genau und haarklein berichtet, aber ob man psychisch mit der veränderten Situation klar kommt, wird totgeschwiegen. Und das ist so unnötig. Weit aus mehr Frauen, als man immer glaubt, leiden bzw. sind an Depressionen nach der Geburt erkrankt. Es ist einfach immer wieder erschreckend, auch für mich, wie oft das im Laufe von Gesprächen rauskommt.
Ich fühle mit den Frauen mit und kann verstehen, sie sich fühlen und aus diesem Grund ist es auch so immens wichtig, diesen Leidensweg zu verkürzen, Hilfen anzubieten und das Tabu zu brechen.

Babys zu haben ist toll, keine Frage. Darum sollten wir den Frauen es auch ermöglichen, dieses tolle Gefühl spüren zu können!